Diversitätsbewusste Verkehrsschilder

Im Januar 2020 hat Genf als erste Schweizer Stadt die Hälfte der Fussgängerschilder mit dem «Mann mit Hut» ausgetauscht und an ihre Stelle Verkehrsschilder mit unterschiedlichsten Menschen darauf montiert. So sind in Genf beispielsweise eine ältere Frau mit Stock, eine Schwangere oder ein lesbisches Paar auf den Hinweisschildern dargestellt. Auch unsere Nachbarländer Österreich und Deutschland sowie Neuseeland, Griechenland und Finnland haben ihre Verkehrssignalisation diversitätsbewusst umgestaltet.

Um die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum zu erhöhen, wird auch in der Stadt Zürich gefordert, dass künftig Verkehrsschilder gendergerecht gestaltet werden. Auf der anderen Seite zeigen Erfahrungen aus Schweden jedoch, dass auch mit Piktogrammen von Frauen gewisse Stereotypen zementiert werden, weshalb die Darstellung von Frauen auf den Verkehrsschildern angepasst werden musste.

Diese Abstimmung basiert auf der Fragestunde 23.7382 (parlament.ch) und dem Postulat GR Nr.: 2024/16 (gemeinderat-zuerich.ch).

Pro-Argumente

• Die aktuelle Signalisation blendet einen grossen Teil der Gesellschaft aus: Frauen, Personen mit einer Behinderung, etc.
• Geschlechtergerechte Verkehrsschilder und Schilder mit behinderten Personen sind in anderen Ländern bereits umgesetzt.
• Verkehrsschilder sind über 70 Jahre alt, die Gestaltung soll bei der nächsten Gelegenheit zeitgemäss werden.

Kontra-Argumente

• Verkehrsschilder dienen der Sicherheit. Genderdiskussionen sind diesbezüglich fehl am Platz.
• Auch Verkehrsschilder mit Frauen können Stereotypen zementieren (z.B. Rock, langes Haar, etc.).
• Mit der Umstellung der Verkehrsschilder werden zusätzlich Kosten verursacht.

Abstimmungsfrage: Sollen auf den Verkehrsschildern Menschen mit unterschiedlichem Geschlecht, Körperform, Behinderung und Alter dargestellt werden?