Wolf-Abschuss
Abstimmungsfrage
Sollen die Wölfe geschossen werden dürfen, auch wenn noch keinen Schaden oder Gefährdung verursacht wurde?
Der Wolfsbestand in der Schweiz nimmt zu. Aktuell leben in der Schweiz rund 180 Wölfe und 17 Rudel. Aufgrund des wachsenden Bestandes mehren sich Angriffe auf Nutztiere. Im Sommer 2022 ist es auch zu Konfliktsituationen mit Menschen gekommen.
Die Stimmbevölkerung hat die Revision des Jagdgesetzes im September 2020 mit 51.9% abgelehnt. Mit dieser neuen Regelung wollte man erreichen, dass zukünftig Wolfsbestände regulieren zu können, bevor grosse Konflikte entstehen. Aufgrund der Ablehnung durch den Souverän bleibt es bei der Regelung von 1986, mit welcher man nur gezielt einzelne Wölfe bei Gefährdung oder bei Schäden töten darf. Dieses Gesetz geht auf die «Berner Konvention» von 1980 zurück, welche die Wölfe aufgrund derer Ausrottung als streng geschützte Tierart deklarierte.
Aufgrund der raschen Zunahme der Wolfbestände in der Schweiz (Verdoppelung innerhalb von 3 Jahren) hat der Nationalrat (106 zu 74 Stimmen) und der Ständerat entschieden, die Regel für den Wolf-Abschuss zu lockern. Die Kantone sollen Wölfe von 1. September bis 31. Januar regulieren dürfen, mit Zustimmung des Bundes. Abschüsse sollen Schäden und Gefährdungen verhindern, dürfen aber die Population nicht gefährden. Voraussetzung für Abschüsse ist auch, dass Herdenschutz mit zumutbaren Massnahmen nicht möglich gewesen ist.
Diese Stossrichtung unterstützt auch die «Wolfs-Initiative». Aufgrund der immer grösser werdenden Schäden wollen die Initiant:innen den Wolf-Abschuss ganzjährig erlauben. Für den Umweltverband Pro Natura ist der Hinweis wichtig, dass der Schutz mit Zäunen und Herdenschutzhunden grundsätzlich funktioniere und pro Wolf trotz zunehmendem Bestand weniger Nutztiere gerissen würden. Bei gut bewachten Herden hat der Wolf also eher selten die Chance, ein Nutztier zu erwischen.
Pro-Argumente
- Es geht nicht um die Ausrottung, sondern um die sichere Koexistenz.
- Der Wolf verliert zunehmend die Scheu und wird zu einer grossen Gefahr für die Menschen und Nutztiere, nicht nur in den Bergregionen.
- Durch den Schaden der Wölfe sind immer mehr Lebensgrundlagen gefährdet.
Kontra-Argumente
- Gezielte Tötungen sind tolerierbar, aber keine radikale Dezimierung der Bestände.
- Wölfe sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Welt und wichtig für die Biodiversität.
- Ein Tier zu töten, bevor es einen Schaden verursacht hat, ist ein «Abschuss auf Vorrat».
Weitere Informationen unter parlament.ch (parlamentarische Initiative / Geschäft des Bundesrates) oder wolfsinitiative.ch
Abstimmungsfrage: Sollen die Wölfe geschossen werden dürfen, auch wenn noch keinen Schaden oder Gefährdung verursacht wurde?
Argumente
Pro
-
Ja, Wölfe sollen in Zukunft auch ohne Gefährdung/Schaden abgeschossen werden dürfen.
Kontra
-
Nein, auch weiterhin sollen Wölfe nur gezielt und eingeschränkt getötet werden dürfen.