Jugendschutz Film und Videogames

Abstimmungsfrage

Soll es ein schweizweites Gesetz geben, welches Minderjährige besser vor ungeeigneten Medieninhalten schützt?

Mit dem neuen Bundesgesetz des Bundesrates sollen Minderjährige vor Medieninhalten in Filmen und Videospielen geschützt werden, die ihre körperliche, geistige, psychische, sittliche oder soziale Entwicklung gefährden könnten. Es geht namentlich um Darstellungen von Gewalt, Sexualität und bedrohlichen Szenen. Schweizweit werden alle Kinos, Detailhändler, Online-Versandhändler und Abrufdienste zu Alterskennzeichnungen und -kontrollen verpflichtet. Zudem werden auch Anbieterinnen und Anbieter von Plattformdiensten für Videos oder Videospiele (z. B. YouTube, Twitch) in die Pflicht genommen. Bei Videoportalen soll zudem die elterliche Kontrolle ermöglicht werden und Plattformdienste sollen auch ein System einführen, mit welchem Eltern Inhalte melden können, die für Minderjährige nicht geeignet sind. Der Bundesrat will so ein europaweit vergleichbares Jugendschutzniveau gewährleisten.

Der Nationalrat will zudem die optionalen Zusatzkäufe - sogenannte Mikrotransaktionen - regeln und unter anderem die Möglichkeit vorzusehen, solche Mikrotransaktionen durch Minderjährige einzuschränken. Es geht hier um sogenannte In-App-Käufe, die in den vergangenen Jahren stark zugenommen haben.

Der Nationalrat nahm das neue Gesetz im Juni 2021 in der Gesamtabstimmung an - mit 112 zu 74 Stimmen bei 4 Enthaltungen. Auch der Ständerat stimmte dem Gesetz einstimmig zu.

Pro-Argumente

  • Kinder sind aus evolutionsbiologischen Gründen anfälliger für Sucht. Sie müssen vor manipulativen Inhalten geschützt werden.
  • Der Entscheid darüber, was Kinder konsumierten, ist zwar Sache der Eltern. Die Ausübung dieser Verantwortung wird aber durch die Digitalisierung sehr erschwert. Das Gesetz schafft hier Abhilfe.
  • Der Schutz der Jugendlichen vor unangemessenen Inhalten ist wichtig, weil Kinder und Jugendliche Video und Games auf verschiedenen Kanälen allein konsumieren können. Das Gesetz schliesst diese Lücke.

Kontra-Argumente

  • Es braucht keine überflüssige Regulierung und auch keine Bevormundung der Eltern. Es liege in deren Verantwortung, zu entscheiden, was altersgerecht und sinnvoll für ihre Kinder sei.
  • Eine bessere Bildung in der Nutzung von digitalen Medien stärkt die Eigenverantwortung. Dies ist im Hinblick auf die Problematik von Game- und Onlinesucht wichtig.
  • Die Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzes sind Sache der Kantone. Es braucht dazu kein Bundesgesetz.

Weitere Informationen unter parlament.ch

Abstimmungsfrage: Soll es ein schweizweites Gesetz geben, welches Minderjährige besser vor ungeeigneten Medieninhalten schützt?

Argumente

Pro

  • Ja, es braucht ein neues Gesetz über den Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele.

Abstimmen nach Anmeldung

Kontra

  • Nein, es braucht kein neues Gesetz für besseren Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele.

Abstimmen nach Anmeldung

Verhältnis Pro–Kontra-Stimmen

Geschlechterverhältnis

Altersverhältnis

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