Selbstversorgung sicherstellen

Abstimmungsfrage

Sollen Ackerflächen ausgebaut und der Düngereinsatz erhöht werden dürfen, um die Selbstversorgung sicherzustellen?

Mit dem heutigen Produktionsportfolio erreicht die Schweiz einen Nettoselbstversorgungsgrad von rund 50 Prozent. Die Produktion von Lebensmitteln ist eine zentrale Aufgabe der Schweizer Landwirtschaft. Damit leistet sie einen Beitrag zur sichereren Versorgung der Schweiz mit Lebensmitteln. Die Bedeutung einer sicheren Lebensmittelversorgung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Ukraine-Krieg und die dadurch ausgelöste globale Ernährungskrise hat die Wichtigkeit der inländischen Lebensmittelproduktion unterstrichen.

Biodiversitätsförderflächen abbauen

Biodiversitätsförderflächen von 3.5% der Ackerfläche fördern die Flora und Fauna, aber schränken die Produktivität des Lebensmittel-Anbaus ein. Um die Versorgungsicherheit sicherzustellen, fordern die Befürworter:innen eine Reduktion der Biodiversitätsförderflächen. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die Selbstversorgung auch mit diesen Flächen sichergestellt ist.

Einsatz von Dünger erhöhen

Der Bundesrat beschloss im April 2022 die Reduktion von Dünger, womit er die Abhängigkeit der Versorgung mit Lebensmitteln aus dem Ausland erhöht. Dies führt zu einer massiven Reduktion der Tierbestände, was wiederum zu mehr Importen führen wird. Die Befürworter:innen fordern eine Erhöhung beim Einsatz von Dünger.

Ackerflächen für direkte menschliche Ernährung nutzen

Für den Bundesrat ist vielmehr von Bedeutung ist die Stärkung der Nahrungsmittelproduktion der Anteil der Ackerfläche, der für die direkte menschliche Ernährung verwendet wird. Wenn das Dauergrünland mit standortangepasster Nutzungsintensität zur Milch- und Fleischproduktion genutzt wird und auf der Ackerfläche vermehrt Kulturen zur direkten menschlichen Ernährung angebaut werden, könnte die Kalorienproduktion erheblich erhöht werden.

Versorgung ist sichergestellt

Der Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf. Die Versorgung der Schweiz mit lebenswichtigen Produktions- und Nahrungsmitteln ist derzeit gewährleistet. Wenn eine schwere Mangellage bei der Versorgung von Nahrungs- und Produktionsmitteln eintritt, kann der Bund in erster Linie Pflichtlager von Nahrungs-, Futter- und Düngemitteln freigeben, die Importe fördern, Abgaben an der Verkaufsfront beschränken und Nahrungsmittel rationieren.

Pro-Argumente

  • Die unsichere Lage in Europa gefährden unsere Selbstversorgung und tragen zu einem starken Preisanstieg bei mehreren Grundnahrungsmitteln bei.
  • Die Bevölkerung wächst, deshalb muss das Ackerland besser genutzt werden können (mehr Fläche, mehr Dünger).
  • Der Selbstversorgungsgrad muss erhöht werden, damit auch bei schlechten Wetterbedingungen die Selbstversorgung gewährleistet ist.

Kontra-Argumente

  • Wenn Ackerflächen weniger für Milch- und Fleischproduktion genutzt würden, könnte die Kalorienproduktion erheblich erhöht werden.
  • Für die Verbesserung der Versorgungssicherheit ist auch wichtig, dass keine Lebensmittel verschwendet werden.
  • Gemäss Bundesrat braucht es keine Anpassung, die Selbstversorgung in der Schweiz ist langfristig sichergestellt.

Weitere Informationen unter parlament.ch (Motion 22.3610 / Interpellation 22.3127 / Motion 22.3606)

Abstimmungsfrage: Sollen Ackerflächen ausgebaut und der Düngereinsatz erhöht werden dürfen, um die Selbstversorgung sicherzustellen?

Argumente

Pro

  • Ja, die Selbstversorgung soll mit dem Ausbau von Ackerflächen oder der Erhöhung des Düngereinsatzes sichergestellt werden.

Abstimmen nach Anmeldung

Kontra

  • Nein, der aktuelle Grad der Selbstversorgung soll nicht angepasst werden.

Abstimmen nach Anmeldung

Verhältnis Pro–Kontra-Stimmen

Geschlechterverhältnis

Altersverhältnis

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