6 Wochen Ferien Lernende

Abstimmungsfrage

Sollen alle Lernende bis zum 20. Altersjahr ein Anrecht auf 6 Wochen Ferien erhalten (anstelle von 5)?

Heute hat eine Person mit einem Lehrvertrag bis zum vollendeten 20. Altersjahr einen gesetzlichen Ferienanspruch von fünf Wochen (Art. 345a Abs. 3 des Obligationenrechts [OR, SR 220]).

Das duale Berufsbildungssystem ist ein wichtiger Pfeiler der Ausbildung in der Schweiz. Seit Jahren wird die Durchlässigkeit gefördert, damit die Berufslehre attraktiv bleibt. Der Übergang von der obligatorischen Schulzeit in die Berufsbildung bringt viele Änderungen mit sich: Einerseits ändert sich die Belastung der Lernenden im Lehrbetrieb und der Berufsfachschule, gleichzeitig werden 13 Ferienwochen in der obligatorischen Schulzeit auf fünf Wochen reduziert. Doch für Lernende ist der Arbeitstag mit dem Ausstempeln nicht fertig, denn sie müssen zusätzlich für Prüfungen lernen.

Auch im Vergleich zur gymnasialen Ausbildung mit 13 Wochen Ferien, sind die heutigen 5 Ferienwochen von Lernenden sehr tief. Einzelne Firmen und Kantone bieten den Lernenden bereits heute 6 Wochen Ferien an.

Der Bundesrat und das Parlament haben den Antrag im Mai 2023 abgelehnt. Bereits im Jahr 2003 hat der Nationalrat diesem Anliegen keine Folge geleistet.

Eine Alternative für die Attraktivierung der Lehre könnte auch die Einführung von Joker-Tagen sein. Eine Interpellation aus dem Jahr 2018 wollte vom Bundesrat wissen, ob nebst Mittelschüler:innen und RS-Absolvent:innen auch den Lernenden 1 Jokertag pro Jahr angeboten werden sollten. Der Bundesrat erkennt kein Bedürfnis und argumentiert, dass Lernende ihre Ferien flexibler einsetzen können als Mittelschüler:innen.

Pro-Argumente

  • Der Fachkräftemangel kann mit einer Attraktivierung der Berufslehre reduziert werden.
  • Die Belastung für Lernende ist gestiegen und auch Freiwilligenarbeit soll mit zusätzlichen Ferien gefördert werden.
  • Mehr freie Zeit kann für die Schule genützt werden, was die Bildung positiv beeinflusst.
  • Grosse Firmen geben bereits heute mind. 6 Wochen Ferien, damit werden gleich lange Spiesse geschaffen.

Kontra-Argumente

  • Die zusätzliche Ferienwoche verursacht Kosten für die Unternehmen, was sich negativ auf das Lehrstellenangebot auswirken könnte.
  • Die Arbeitsbelastung würde steigen, weil die in einem kürzeren Zeitraum erledigt werden muss.
  • Der Ausbildungsbetrieb muss den Lernenden bereits heute Arbeitszeit zum Lernen zur Verfügung stellen.
  • Die Firmen sollen und können eigenständig mehr Ferien geben.

Weitere Informationen unter parlament.ch (Motion 21.3520 / Interpellation 18.3887)

Abstimmungsfrage: Sollen alle Lernende bis zum 20. Altersjahr ein Anrecht auf 6 Wochen Ferien erhalten (anstelle von 5)?

Argumente

Pro

  • Ja, Lernende bis zum 20. Altersjahr sollen 6 Wochen Ferien erhalten.

Abstimmen nach Anmeldung

Kontra

  • Nein, nicht mehr Ferien, aber 1 Jokertag für Lernende.

  • Nein, keine Anpassungen weder bei den Ferien noch bei Jokertagen.

Abstimmen nach Anmeldung

Verhältnis Pro–Kontra-Stimmen

Geschlechterverhältnis

Altersverhältnis

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