Legalisierung Eizellenspende

Paare, bei denen der Mann unfruchtbar ist, können eine Samenspende in der Schweiz in Anspruch nehmen. Ehepaare, bei denen die Frau unfruchtbar ist, dürfen heute jedoch keine Eizellenspende in Anspruch nehmen, da diese in der Schweiz verboten ist. Mit einer Legalisierung der Eizellenspende würde eine Gleichbehandlung geschaffen. Bei einer Legalisierung der Eizellenspende stellen sich gesellschaftspolitische, ethische, medizinische und rechtliche Fragen: Soll die Eizellenspende wie die Organspende organisiert werden? Darf das Kind seine Abstammung kennen? Die Eizellenspende ist in über 20 europäischen Ländern bereits zugelassen. Mit der Legalisierung in der Schweiz könnten jährlich mehreren 100 unfruchtbaren Paaren in der Schweiz geholfen werden, welche heute für diese Behandlung ins europäische Ausland reisen müssen.

Der Bundesrat anerkennt den Bedarf für eine gründliche Überprüfung des Fortpflanzungsmedizingesetzes. Er ist jedoch der Ansicht, dass die Frage der Zulassung der Eizellspende nicht isoliert, sondern zusammen mit weiteren Fragen, die sich gegebenenfalls in anderen Regelungsbereichen stellen, beurteilt werden soll.

Pro-Argumente

• Die Ungleichbehandlung zwischen der Samenspende (legal) und der Eizellenspende (verboten) ist nicht mehr zeitgemäss.
• Die aktuelle Regelung zwingt unfruchtbare Frauen mit Wohnsitz in der Schweiz ins Ausland zu gehen, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
• Mit einer Legalisierung könnten die gesetzlichen Vorgaben auch für Spenderinnen erstellt werden, was der Ausbeutung der Spenderinnen in anderen Ländern entgegenwirkt.
• Unfruchtbarkeit nimmt erwiesenermassen zu. Die Legalisierung der Eizellenspende kann dem Geburtenrückgang entgegenwirken.

Kontra-Argumente

• Im Gegensatz zur Samenspende ist die Eizellenspende ein grosser Eingriff mit körperlichen und mentalen Risiken.
• Eine adäquate Abgeltung könnte ein falscher Anreiz für junge Spenderinnen sein, ein Sackgeld zu verdienen.
• Auch durch eine Legalisierung wird die Eizellenspende nur für finanziell gut situierte möglich sein.
• Die Kosten für das bereits schwer belastete Gesundheitswesen sind nicht abschätzbar.

Weitere Informationen unter parlament.ch (Motion 21.4341 / parl. Iv. 21.421 / Motion 17.3047)

Abstimmungsfrage: Soll die Eizellenspende für Ehepaare ermöglicht werden?