Dauer der Sommerferien

Sommerferien in der Schweiz variieren kantonal stark in ihrer Länge, mit einem Durchschnitt von sechs Wochen. Während Zürich und Bern nur fünf Wochen haben, geniessen Kinder in der Zentralschweiz, Basel und Graubünden sechs Wochen Ferien. Waadt und Genf bieten sieben Wochen, während das Tessin den Rekord mit zehn Wochen Sommerferien hält.

Diese Unterschiede beruhen oft auf regionalen Gegebenheiten, wie höheren Temperaturen im Tessin oder dem historischen Bedürfnis nach Mitarbeit auf dem Bauernhof. Trotz wachsender Flexibilität in Arbeitsmodellen und Familienstrukturen bleiben die langen Sommerferien eine konstante Herausforderung, besonders für berufstätige Eltern. In Reaktion darauf haben viele Kinderbetreuungsstätten ihre Öffnungszeiten über die Ferienzeit angepasst, um den Bedarf der Familien zu decken.

Entscheidend für die Diskussion um die Sommerferien ist jedoch nicht allein ihre Dauer. „Ein, zwei Wochen mehr machen keinen grossen Unterschied“, wird oft argumentiert. Vielmehr geht es darum, wie die unterrichtsfreie Zeit sinnvoll genutzt wird. Die Gestaltung der Schulferien ist demnach ein zentrales Thema. Hier wird der Staat in die Pflicht genommen, die Chancengleichheit zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass alle Kinder unabhängig vom familiären Hintergrund von den Ferien profitieren können.

Im europäischen Vergleich sind die Sommerferien in der Schweiz eher mittellang. In den meisten europäischen Ländern dauern die Sommerferien zwischen neun und zwölf Wochen. In Ländern wie Italien, Irland oder Portugal sind die Schulen sogar mehr als drei Monate geschlossen.

Pro-Argumente

• Für berufstätige Eltern sind lange Ferien eine organisatorische Herausforderung.
• Bei sehr langen Ferien vergessen Kinder das Erlernte und gefährdet die Chancengleichheit.
• Durch längere Unterrichtsphasen zwischen den Ferien und kürzere (Sommer-)Ferien kann der Unterrichtsplan entschleunigt werden, da der Schul-Stoff auf mehr Wochen verteilt werden kann.
• Eine gute Aufteilung der Ferienwochen über das ganze Jahr bringt den besten Effekt für die Schüler:innen (Balance von Forderung und Erholung).

Kontra-Argumente

• Die Sommerferien sind hierzulande verglichen mit den Nachbarländern eher kurz.
• Schulferien unterliegen wie die anderen Bildungsangelegenheiten der Hoheit der Kantone.
• Nicht alles, was man für das spätere Leben und den Beruf lernen soll, lernt man in der Schule.
• Lange Ferien geben die Möglichkeit zu einer längeren Auszeit für Familien.

Weitere Informationen unter edk.ch

Abstimmungsfrage: Soll die Dauer der Sommerferien schweizweit (bei 6 Wochen) vereinheitlicht werden?