Uni-Aufnahmeprüfungen bei hoher Maturitätsquote

Abstimmungsfrage

Soll es eine Aufnahmeprüfung an Hochschulen geben, wenn die Maturitätsquote im Kanton über 20% liegt?

In der Schweiz erlaubt die Matura den Studierenden, ohne weitere Prüfungen an allen Hochschulen und Universitäten zu studieren. Das gilt auch für die renommierten technischen Universitäten in Zürich (ETH) und Lausanne (EPFL). Der Matura-Ausweis gilt als Beweis für eine hohe Bildungsqualität, die man an einem Gymnasium erhalten hat.

Es gibt jedoch grosse Unterschiede zwischen den Kantonen, wie viele Schüler:innen die Matura abschliessen. Während in Schaffhausen nur 13% der Schüler:innen die Matura machen, sind es in Genf 34%. Der Durchschnitt in der gesamten Schweiz ist leicht gestiegen, von 19,9% im Jahr 2011 auf 22,6% im Jahr 2021, und liegt heute bei etwa 23%. In einigen Kantonen wie St. Gallen liegt die Quote bei 16%, in Aargau bei 18% und in Luzern, Bern und Graubünden bei 19%. Andere Kantone, wie Zürich und Wallis, haben eine Quote von 22%, Basel-Stadt 31% und Waadt und Tessin 33%.

Diese grossen Unterschiede deuten darauf hin, dass die Qualität der Matura je nach Kanton variieren kann. Einige befürchten, dass eine höhere Maturitätsquote die Bildungsqualität senken könnte. Die ETH Zürich betrachtet beispielsweise das erste Jahr als ein "Probejahr".

Um die Bildungsstandards zu vereinheitlichen, könnten schweizweit einheitliche Maturitätsquoten eingeführt werden. Das würde aber in die Autonomie der kantonalen Bildungssysteme eingreifen und ist politisch schwer umsetzbar. Im Ständerat wurde vorgeschlagen, dass Studienanwärter aus Kantonen mit einer Maturitätsquote über 20% eine Aufnahmeprüfung für die Hochschule machen sollten.

Der Bundesrat hat jedoch keine aktuellen Beweise dafür, dass eine hohe Maturitätsquote automatisch zu einer schlechteren Bildungsqualität führt. Die Erfolgsquoten an Hochschulen sind seit Jahren stabil, was zeigt, dass mehr Maturanden nicht zu schlechteren Studienleistungen führen. Der Bundesrat möchte daher am System des prüfungsfreien Hochschulzugangs für Maturanden festhalten.

Pro-Argumente

  • Die grossen Unterschiede bei der Maturitätsquote müssen mit Aufnahmeprüfungen geglättet werden.
  • Durch die bessere Qualität der Maturand:innen steigt der Studienerfolg.
  • Eine zu hohe Maturitätsquote führt zu mehr Studienabbrüchen und somit zu Kosten für die Universitäten.
  • Eine zu hohe Maturitätsquote führt zu einer zu tiefen Quote in der Berufsbildung, was den Fachkräftemangel verschärft.

Kontra-Argumente

  • Die Matura hat schweizweit den gleichen Stellenwert und soll nicht kantonal unterschiedlich gewertet werden.
  • Der Zugang zu den Universitäten soll weiterhin prüfungsfrei sein, damit der Bildungszugang hürdenfrei bleibt.
  • Die Harmonisierung soll zwischen den Kantonen geregelt werden, nicht durch die Bestrafung von jungen Menschen.
  • In vielen Bereichen wird zunehmend eine höhere Bildungsqualität vorausgesetzt.

Weitere Informationen unter parlament.ch und bfs.admin.ch

Abstimmungsfrage: Soll es eine Aufnahmeprüfung an Hochschulen geben, wenn die Maturitätsquote im Kanton über 20% liegt?

Argumente

Pro

  • Ja, es soll eine Aufnahmeprüfung geben für Studierende aus einem Kanton mit einer Maturitätsquote über 20%

Abstimmen nach Anmeldung

Kontra

  • Nein, es die Matura soll weiterhin hürdenfrei für ein Studium anerkannt werden.

Abstimmen nach Anmeldung

Verhältnis Pro–Kontra-Stimmen

Geschlechterverhältnis

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